Mit Wut im Bauch zu Silber

v. l. n. r. Annette Stein, Kerstin Macht, Marco Klame, Tino Mattuschka, Holger Swazinna

Über 1000 Masterschwimmer aus fast 300 Vereinen waren zur 8. Deutschen Meisterschaft auf der Kurzbahn in die Hansestadt Bremen gereist, darunter auch drei Männer und zwei Frauen vom ESV Frankfurt. Das kleine Team kehrte mit drei Medaillen zurück – zweimal Silber und einmal Bronze.
Der letzte Wettkampf der dreitägigen Veranstaltung avancierte zum erfolgreichsten für die Frankfurter Schwimmer. Auf dem Programm stand die 4×100-m-Lagenstaffel mixed. Gemeldet war das ESV-Team mit einer Zeit von 5:39 Minuten. Aber die vier waren sicher, etwa 5:20 und wenn es gut läuft, 5:15 min zu schwimmen und damit um Silber mitkämpfen zu können. Annette Stein (AK 40) als Startschwimmerin lag mit den anderen Frauen gleichauf und verbesserte ihre 100-m-Rückenzeit aus dem Einzelwettbewerb um zwei Sekunden. Dann folgte Holger Swazinna auf der Bruststrecke. Der 59-Jährige schwamm erstmals seit vielen Jahren einen Wettkampf in der Brustlage und verbesserte die angepeilte Zeit von 1:30 gleich um vier Sekunden. Tino Mattuschka (AK 50) auf der Schmetterlingsdistanz sprang als Nächster mit einer ordentlichen Portion Wut im Bauch ins Wasser, hatte er doch im Einzelwettbewerb die schon sicher geglaubte Medaille auf den letzten Metern verloren. Auch er steigerte sich um zwei Sekunden auf 1:06 min, was im Einzel zur Silbermedaille gereicht hätte, und gab Schlussschwimmerin Kerstin Macht sogar einen kleinen Vorsprung mit. Diese kämpfte auf der Freistilstrecke gegen eine Schwimmerin von der SG Neukölln, in deren Sog sie mit 1:12 min ebenfalls drei Sekunden schneller war als die anvisierte Zeit. Zwar musste sie auf der letzten Bahn die Gegnerin ziehen lassen, aber die Endzeit von 5:06,98 min hätte keiner der vier je erwartet und so war der Jubel über die erreichte Silbermedaille riesig.
Am ersten Tag hatte das Quartett zudem Bronze über 4×50-m-Freistil mixed gewonnen. Die dritte Medaille erkämpfte Kerstin Macht mit Silber über 100 m Rücken. Am schwersten hatte es der Jüngste im Team, Marco Klame (AK 25). Hier waren die Starterfelder riesig und die Leistungsdichte enorm. Marco konnte sich jedoch mit 28:19 Sekunden über eine neue persönliche Bestzeit auf der 50-m-Freistildistanz freuen.
Insgesamt empfand das ESV-Team diese Meisterschaft wesentlich entspannter als das Event vor einem Jahr in Hannover, als die Wettkampfstätte, die wegen Bauarbeiten teilweise gesperrt war, hoffnungslos überfüllt war. „In diesem Jahr hat man die Pflichtzeiten angezogen und das hat sich doch bemerkbar gemacht. Vor allem in den mittleren Altersklassen gab es weniger Meldungen, wodurch es auch für das Organisationsteam leichter war. Für den reibungslosen Ablauf kann man den vielen ehrenamtlichen Helfern nur danken“, erklärte Holger Swazinna nach dem Ende der Wettkämpfe.