Bereits zum 62. Mal lud der Köpenicker Schwimmverein zu seinem Alte-Meister-Schwimmen ein. Das ESV-Masterteam gewann insgesamt siebenmal in den Einzeldisziplinen, belegte achtmal Rang 2 und viermal den dritten Platz. In der Gesamtwertung reichte dies für einen neunten Platz unter 44 Vereinen aus neun Bundesländern.
Schon zu DDR-Zeiten war das Alte-Meister-Schwimmen legendär, und in den Ergebnislisten der 1970-er und 1980-er Jahre finden sich auch Sportler der damaligen BSG Lokomotive, dem Vorgänger des heutigen ESV Frankfurt (Oder). Beliebt war dabei immer eine Disziplin, die nichts mit Schnellschwimmen, sondern eher mit Körperbeherrschung zu tun hat – der Kopfweitsprung. Zu denen, die diese Disziplin besonders gut beherrschen, zählt ESV-Schwimmerin Regine Ludolph (diesmal wegen einer Verletzung nur als Zuschauerin dabei), die vor zwei Jahren, als der Kopfweitsprung letztmalig auf dem Programm stand, in ihrer Altersklasse mit 22,75 Metern überlegen gewann.
Im vergangenen Jahr fiel die Berliner Masterveranstaltung wegen zu geringer Beteiligung aus, nun war sie vom traditionellen Termin Anfang Januar auf Ende des Monats verlegt worden, weil die Halle im Europasportpark nicht anders zur Verfügung stand. Und auch das Programm wurde geändert. Statt der vier 50-m-Strecken, den 200 Meter Lagen und dem Kopfweitsprung wurden nun alle 50- und 100-m-Strecken angeboten. Das kam nicht bei allen Wettkämpfern gut an, zumal einige durch die geringeren Teilnehmerzahlen kaum Pausen zwischen ihren Starts hatten. So lagen für Kerstin Macht (AK 55) gerade mal zehn Minuten zwischen den 50 Meter Rücken und den 100 Meter Schmetterling. „Zwar habe ich beide Disziplinen in meiner Altersklasse gewonnen, aber die Zeiten waren nicht gut. Auf der Rückenstrecke musste ich meine Kräfte schonen, über die 100 Meter Schmetterling fehlte mir dann die Kraft.“ Aber auch die 100 Meter Rücken gewann sie und über 50 Meter Schmetterling kam noch Rang 2 hinzu.
Zufrieden war auch Maren Seeliger (AK 25), die die 50 Meter Schmetterling in sehr guten 31,90 Sekunden für sich entschied. Sie gewann außerdem über 50 Meter Freistil und überraschend auch über 50 Meter Rücken, eine Lage, die sie sonst nie schwimmt. Damit war sie auch im Mehrkampf, bei dem drei Wettkämpfe in drei unterschiedlichen Schwimmarten gewertet wurden, nicht zu schlagen. Christian Scheliga (AK 25) gewann ebenfalls die Mehrkampfwertung, obwohl er keinen Einzelsieg erzielen konnte. Über 50 Meter Freistil belegte er den zweiten Platz, über 50 Meter Schmetterling und 50 Meter Brust wurde er jeweils Dritter. Den 7. Einzelsieg für die Frankfurter erschwamm sich Nico Bellin (AK 25) auf der 100-Meter-Freistildistanz. Ganz vorn landete auch die 4×50-m-Freistil-Staffel mixed (AK 100) mit Maren Seeliger, Theresa Nehring (AK 30), Nico Bellin und Christian Scheliga.
„Leider hatten wir im Vorfeld drei Ausfälle, sonst wäre unsere Bilanz gerade in der Gesamtwertung sicher noch besser ausgefallen. Aber der neunte Platz unter 44 Mannschaften ist für unser relativ kleines Team aller Ehren wert“, zeigte sich Masterverantworlicher Nico Bellin mit dem Jahresauftakt der Frankfurter zufrieden.
Weitere Ergebnisse: 2. Platz: Elke Haase (AK 55/50 und 100 m B), Theresa Nehring (50 m F), Frank Luban (AK 50/50 m F, 50 m B), Frank Kaschel (AK 55/100 m R); 3. Platz: T. Nehring (50 m Sch), N. Bellin (100 m B).