Acht Vereine aus Brandenburg, Berlin und Sachsen hatten in diesem Jahr zur Veranstaltung „Kinder schwimmen für Unicef“ in der Frankfurter Schwimmhalle gemeldet. Die Mädchen und Jungen der Jahrgänge 2006 bis 2012 kämpften nicht nur auf den Einzelstrecken um Medaillen, sondern auch um Pokale in der Mehrkampfwertung. Startgebühren, Kampfrichterentschädigung und Einnahmen aus dem Kuchenbufett werden traditionell für einen guten Zweck gespendet.
Bevor die jungen Schwimmer zu ihren Wettbewerben ins Wasser sprangen, gab es für zwei verdienstvolle ESV-Mitglieder noch eine besondere Ehrung. Der Präsident des Landesschwimmverbandes Brandenburg (LSVB) Wolfgang Rupieper zeichnete Monika Fischer mit der Ehrennadel des LSVB in Silber und Petra Schult mit der Ehrenurkunde des LSVB aus. Ohne Monika Fischer würde es das Unicef-Schwimmen in Frankfurt (oder) wahrscheinlich gar nicht geben. Sie hatte in den 1990er-Jahren die Idee, einen Wettkampf zu veranstalten, der einem guten Zweck dienen sollte. Und da die inzwischen 65-Jährige schon damals Mitglied der Frankfurter Unicef-Gruppe war, lag es nahe, genau für dieses Hilfswerk der Vereinten Nationen zu werben.
„Kinder schwimmmen für Unicef“ – mit dem Gedanken konnten sich auch die damals Verantwortlichen in der ESV-Schwimmabteilung anfreunden, und so laden sie seitdem jedes Jahr im Februar zum Unicef-Schwimmen in die Oderstadt ein. Dabei hat der Wettkampf durchaus eine wechselvolle Geschichte hinter sich und stand auch schon mal kurz vor dem Aus, als sich nur noch wenige andere Vereine in die Rathenaustraße verirrten und der Aufwand für die Organisation in keinem Verhältnis zu den Teilnehmerzahlen stand.
Das sah in diesem Jahr allerdings anders aus: Die Schwimmhalle platzte buchstäblich aus den Nähten. Für die auswärtigen Vereine ist die Veranstaltung auch deshalb attraktiv, weil nicht nur Wettkämpfe auf den 50-Meter-Strecken in allen Schwimmarten sowie die 100 Meter Lagen angeboten werden, sondern auch 50-Meter-Beinbewegung in allen Schwimmarten auf dem Programm stehen. „Junge Schwimmer, die einen Kaderstatus anvisieren, müssen auch Zeiten über 50-Meter-Beinbewegung nachweisen. Da passt das Unicef-Schwimmen gut in unseren Wettkampfkalender“, erklärte Ramona Horn-Matschowey, Übungsleiterin bei Aufbau Eisenhüttenstadt. „ Und außerdem können wir etwas für Mädchen und Jungen tun, denen es nicht so gut geht“, ergänzte sie.
Die Aktiven des Eisenhüttenhüttenstädter Vereins erwiesen sich dann auch als starke Konkurrenten für die Frankfurter Schwimmer, ebenso wie die Sportler von Aqua Berlin, dem PSV Cottbus oder SSV Wildau. Doch auch die Gastgeber wurden bei den Siegerehrungen immer wieder nach vorn gerufen und erkämpften insgesamt 17 Gold-, 17 Silber- und 13 Bronzeplaketten. Besonders erfreulich aus Frankfurter Sicht war, dass sich einige Sportler, die sonst nicht so im Fokus stehen, mit tollen Verbesserungen Medaillen erkämpfen konnten. Das trifft zum Beispiel auf Melina Klawitter (Jahrgang 2011) zu, die bei ihrem ersten Start über 50 m Schmetterling gleich Silber gewann und mit starker Verbesserung über 50 m Freistil Bronze erkämpfte. Auch Hanna-Luise Schimmer (09) glänzte mit einer tollen Steigerung über 50 m Rücken und wurde mit Bronze belohnt. Bronze gab es für sie auch über 50 m Brust und sogar Silber über 50 m Brustbeine.
In der Mehrkampfwertung, in die die beste Leistung über 50 m Beinbewegung, 50 m Gesamtbewegung und 100 m Lagen (Jahrgang 2006 bis 2011) bzw. 50 m Bein- und 50 m Gesamtbewegung (2012) eingingen, errang das ESV-Team drei Pokale. Miki Jänicke (11), Max Pohland (07) und Ben-Phillip Pusch (06) setzten sich gegen die Konkurrenz durch. Sie waren auch die erfolgreichsten Frankfurter Starter und gewannen zusammen elf der 17 Goldmedaillen auf den Einzelstrecken.
Für die Leiterin der Schwimmabteilung Annett Walter war der Wettkampftag nicht nur aus sportlicher Sicht gelungen. „Mit den Einnahmen dieser Veranstaltung können wir auch wieder Gutes tun. So werden wir 500 Euro an das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen für das Projekt Schulrucksäcke überweisen. Außerdem wollen wir abermals ein Projekt vor Ort unterstützen und haben uns in diesem Jahr für die Hansa-Schule in Frankfurt (Oder) entschieden, die 200 Euro erhalten wird.“
Weitere Ergebnisse: Gold: Flora Matilda Freund (10/50 m RB), Juliane Lier (50 m RB), Luise Bargenda (10/50 m B), M. Jänicke (100 m L, 50 m R), B. P. Pusch (50 m SchB, 50 m Sch, 50 m BB, 50 m B, 100 m L), M. Pohland (50 m F, 50 m RB, 50 m R, 50 m FB), Peer Schmidt (12/50 m BB), Gustav Kaiser (11/50 m FB), Ole Peer Sonntag (11/50 m F); Silber: J. Lier (100 m L, 50 m FB, 50 m F, 50 m R), Maya Skalt (11/50 m BB), Maja Stolzenbach (09/50 m Sch), Mary-Rose Crummenerl (12/50 m B), M. Jänicke (50 m B), Annelie Frase (09/50 m B), Mika Joel Lehmann (07/50 m BB, 50 m B), O. P. Sonntag (50 m FB), G. Kaiser (50 m Sch), P. Schmidt (50 m B), M. Pohland (100 m L); Bronze: Lisbeth Hetz (12/50 m BB), M. Jänicke (50 m BB), A. Frase (50 m BB), M. Skalt (50 m B), M.-R. Crummenerl (50 m F), F. M. Freund (50 m F), M. Stolzenbach (50 m F), O. P. Sonntag (100 m L), Finnian Roepke (10/100 m L), G. Kaiser (50 m F).