Trotz der alles andere als optimalen Vorbereitung durch die wochenlange Schließung der Schwimmhalle zeigten die Wettkampfschwimmer des ESV Frankfurt (Oder) 48 e.V. bei den Offenen Kurzbahnmeisterschaften des Landes Brandenburg in Schwedt ansprechende Leistungen. Drei Sportler konnten sich über eine Nominierung für die Landesauswahl freuen, und es fiel ein Uralt-Vereinsrekord.
Die Landesmeisterschaften bieten den Schwimmern der Breitensportvereine die Möglichkeit, sich auch einmal auf den sogenannten „langen Kanten“ auszuprobieren, also Strecken ab 200 Metern, die sonst eher selten im Wettkampfprogramm zu finden sind. Die Frankfurter Schwimmer nutzten diese Gelegenheit reichlich und das trotz der fehlenden Trainingskilometer in den vergangenen Wochen. Am besten in Szene setzen konnte sich dabei Melina Renneberg (Jahrgang 2006). Der Zwölfjährigen gelang es über 800 m Freistil, den Vereinsrekord von Steffi Schadow, den diese als 18-Jährige im Jahr 2000 geschwommen ist, um sieben Sekunden auf jetzt 10:48,98 min zu drücken. „Das ist wirklich eine tolle Leistung, zumal unter unseren Trainingsbedingungen, die ein intensives Ausdauertraining nicht zulassen“, freute sich Übungsleiter Marco Klame. In der Jahrgangswertung reichte die Zeit zwar nur für Platz 6 hinter fünf Potsdamer Sportschülerinnen, aber die Vielstarterin schaffte noch siebenmal den Sprung aufs Siegerpodest. Über 50, 100 und 200 m Brust sowie 100 m Schmetterling gewann Melina Silber, über 50 und 100 m Freistil sowie 100 m Lagen gab es Bronze für das ehrgeizige ESV-Talent.
Niklas Alexander Hendel (02) setzte noch eins drauf und wagte sich – nicht zum ersten Mal – an die längste Schwimmstrecke, die 1500 m Freistil. Sein Mut wurde belohnt: Erstmals blieb er mit 19:54,13 min unter der 20-Minuten-Marke. In der JEM2-Wertung der Jahrgänge 2001/2002 belegte er damit Platz 3. In dieser Altersklassenwertung gelang Christian Schmadtke (01) über der kraftraubenden 200-m-Schmetterlings-Strecke ebenfalls der Bronzerang.
Über Medaillen in allen Farben konnte sich Tom-Niclas-Brune (05) freuen. Über 200 m Brust und 200 m Schmetterling gab es Gold, über 50 m Brust Silber, und Bronze über 50 m Schmetterling und 100 m Lagen vervollständigten die tolle Ausbeute. Gold erkämpfte auch Maya Hille (07) über 50 m Brust. Über die doppelte Distanz reichte es für die Elfjährige zu Silber. Isa Windmüller (02) siegte in der Altersklassenwertung über 200 m Brust und wurde Zweite über 50 m Brust. In der offenen Wertung aller Starterinnen kam sie damit jeweils auf Platz 3 und war in dieser Wertung die beste Frankfurterin.
Sehr erfolgreich war auch eine der Jüngsten im ESV-Team: Juliane Lier gewann im starken 2009-Jahrgang Silber über 50 m Brust, 50 m Rücken und 50 m Schmetterling und wurde Dritte über 50 m Freistil und 100 m Lagen. In der deutschen Bestenliste belegt die Neunjährige Platz 2 nun über 50 m Schmetterling und Platz 3 über 50 m Rücken. Mit ihren Leistungen hat sich Juliane, ebenso wie Maya Hille und Tom-Niklas Brune, für die Brandenburgauswahl, die beim 10-Länder-Vergleich Ende November in Berlin an den Start geht, qualifiziert. Gerade im Jahrgang 2009 wird es spannend, liegen doch weitere Brandenburger Schwimmerinnen aus Eisenhüttenstadt und Schwedt in den Bestenlisten ganz vorn.
„Es gab viele tolle Bestzeiten, die wir so gar nicht erwartet hatten, die aber Mut für die weiteren Wettkämpfe, zum Beispiel die Weihnachtsgala in Braunschweig, machen“, zog Übungsleiterin Ariane Rudolph ein rundum positives Meisterschaftsfazit.
Weitere Ergebnisse: Silber: Gina Losensky (08/200 m R), Niklas Richter (03/50 und 100 m R), Max Pohland (07/50 m F), Bronze: Kaspar Neumann (03/50 m B), Ben Philip Pusch (05/400 m F), M. Pohland (50 m Sch), N. Richter (200 m F, 200 m B).