Zum Jubiläum den Pokal nach Hause geholt

Mit einem Vorsprung von über 100 Punkten eroberten die Masterschwimmer des ESV Frankfurt bei der 25. Auflage des Sparkassenpokals die Trophäe vom diesmal Zweitplatzierten Aqua Berlin zurück. Außerdem stellten die Frankfurter acht der 25 Einzelsieger, die mit einem gravierten Glas­pokal geehrt wurden.

Ein Bus auf dem Parkplatz vor der Frankfurter Schwimmhalle? Und dann auch noch mit polnischem Kennzeichen? Das Rätsel löste sich schnell. Das Swimming Master Team Szczecin war in starker Besetzung zum Sparkassenpokal angereist. Seit einigen Jahren sind die polnischen Sportler bei diesem Event dabei und sie fielen nicht nur durch ihre neongrünen T-Shirts auf, sondern setzten auch sportlich Akzente. Gerade in den jüngeren Altersklassen gelangen den Schwimmern aus dem Nachbarland viele Podestplatzierungen, in der Pokalwertung belegten die Szczeciner wie im Vorjahr Rang 3 und außerdem stellten sie drei Altersklassensieger, die entsprechend  der zwei besten Leistungen nach der 1000-Punkte-Tabelle ermittelt wurden.
Die Gastgeber vom ESV hatten sich für ihre Jubiläumsveranstaltung, an der insgesamt 17 Mannschaften teilnahmen, ebenfalls viel vorgenommen. Vor allem wollten sie nach Siegen des KSC Strausberg 2015 und Aqua Berlin 2016 endlich den Pokal wieder nach Hause holen. Und das gelang ihnen auch eindrucksvoll: Mit 400 Punkten, 117 Punkte mehr als der Zweitplatzierte, sicherte sich das ESV-Team den Sieg. Großen Anteil daran hatten auch zwei Sportler, die nach jahrzehntelanger Wettkampfabstinenz erstmals wieder für ihren Verein, bei dem sie schon als Kinder schwammen, an den Start gingen.
Jürgen Weber (AK 65), der erst vor einigen Wochen wieder mit dem regelmäßigen Training begonnen hat, war dabei besonders gefordert. Da Frank Luban (AK 50) verletzt ausfiel, sprang er in drei Staffeln ein. Zusammen mit seinen drei Einzelstarts war das ein Mammutprogramm für den 65-Jährigen, das er bravourös bewältigte. Zum Gesamtergebnis der Frankfurter steuerte er einen Sieg (50 Meter Rücken) und zwei zweite Plätze (50 Meter Freistil und 50 Meter Brust) bei. Silke Häsler (AK 35), die im Verein seit Jahren die Kleinkindgruppe betreut und als Kampfrichter fungiert, trug sich bei ihrem Master-Debüt sogar zweimal in die Siegerliste ein (50 Meter Brust, 100 Meter Rücken), über 50 Meter Freistil wurde sie Dritte.
Acht Frankfurter konnten sich am Ende über den Ehrenpreis – einen von der Sparkasse zum 25. Jubiläum gestifteten gravierten Glas­pokal – freuen. Bei den Frauen waren dies Maren Seeliger (AK 25/1315 Punkte), Theresa Nehring (30/1052), Annette Stein (40/1175), Solveig Seidel (50/1635) und Kerstin Macht (55/1507), bei den Männern Nico Bellin (25/1257), Ulrich Karkmann (45/896) und Tino Mattuschka (50/1535). Einen MOZ-Gutschein für die beste Frankfurter Leistung erhielten Solveig Seidel und Tino Mattuschka.
Die anderen Altersklassensiege teilten sich Aqua Berlin (fünf), BSV Medizin Marzahn (vier), Köpenicker SV und Humboldt Uni Berlin (je zwei) sowie SG Schöneberg Berlin und KSC Strausberg (je einer).
Großen Jubel gab es bei zwei Berliner Startern, die für die beste auswärtige Leistung mit einem Übernachtungsgutschein des City Park Hotels bedacht wurden. Gabriele Roggenbuck (60) vom Köpenicker Schwimmverein erreichte mit 1655 Punkte den absoluten Spitzenwert aller Starter, Ralf Schulze  (55) von der Humboldt Uni Berlin erkämpfte  1513 Punkte.
Für den ältesten Teilnehmer der Veranstaltung, Carli Coburger von Aqua Berlin, der in diesem Jahr 88 Jahre alt wird, stand am Ende des Tages jedenfalls fest, dass er auch noch in zwei Jahren, wenn er in die AK 90 aufsteigt, bei Wettkämpfen dabei sein will. „Das Schwimmen hat mich jung gehalten, und ich hoffe, das bleibt auch noch eine Weile so.“ Wer seinen Startsprung sah und dass er beim Brustschwimmen auch noch den Tauchzug nach Start und Wende beherrscht, glaubt ihm das gern.
Weitere Ergebnisse: 1. Plätze: T. Nehring (50 m F, 50 m Sch, 50 m R), A. Stein (50 m F, 50 u. 100 m R), S. Seidel (50 m Sch, 50 und 100 m B), K. Macht (50 m F, 50 u. 100 m R), M. Seeliger (50 m F, 50 m Sch), Elke Haase (55/50 m B), Regine Ludolph (55/100 m B), Brigitte Vetter (75/50 m R), T. Mattuschka (100 m L, 100 m F, 50 m Sch), Christian Scheliga (25/50 u. 100 m B, 50 m Sch), N. Bellin (50 u. 100 m F), U. Karkmann (50 m F, 50 m Sch), Marco Klame (25/100 m L, 50 m R), Holger Swazinna (55/100 m F, 50 m R), Christian Hendel (35/50 u. 100 m R), Frank Kaschel (55/100 m R); 2. Plätze: Gisela Blessin (70/50 m F), Diana Herrmann (50/100 m R), E. Haase (50 m B), Ch. Hendel (50 m F), U. Karkmann (50 m B), H. Swazinna (50 m Sch), N. Bellin (100 m B), F. Kaschel (50 m R), 3. Plätze: D. Herrmann (50 m B, 50 m R), B. Vetter (50 m F), R. Ludolph (50 m B), M. Klame (50 m B).