Mehr als 1200 Starter aus 330 Vereinen Deutschlands hatten zur 7. Deutschen Kurzbahnmeisterschaft der Master in Hannover gemeldet. Die acht Wettkämpfer vom ESV Frankfurt (Oder) kehrten mit fünf Medaillen aus der niedersächsischen Landeshauptstadt zurück.
Seit der 1. Auflage der Deutschen Mastermeisterschaften auf der 25-Meter-Bahn im Jahr 2010 erfreut sich diese Veranstaltung wachsender Beliebtheit und ständig steigender Teilnehmerzahlen. Das bringt den Deutschen Schwimmverband jedoch immer mehr in Bedrängnis, denn es gibt nicht so viele geeignete Sportstätten für die Ausrichtung eines solch großen Events. So hatten die Masterschwimmer auch in Hannover mit zahlreichen Widrigkeiten zu kämpfen. Aufgrund von Bauarbeiten standen Umkleiden, Duschen und Sanitäreinrichtungen im Inneren der Schwimmhalle nicht zur Verfügung, die Provisorien waren nur von außen erreichbar. Bei Temperaturen nur knapp über dem Gefrierpunkt konnte man sich auch kaum in den bereitgestellten Zelten aufhalten, die als Ausgleich für die fehlenden Tribünenplätze herhalten sollten.
Aber mit diesen Bedingungen hatten letztlich alle Teilnehmer zu kämpfen und die acht Frankfurter Masterschwimmer beschlossen, das Beste aus der Situation zu machen und sich auf die sportliche Seite zu konzentrieren. Das gelang gleich beim Auftaktwettkampf, der 4×50-Meter Freistilstaffel mixed in der AK 200 perfekt. Die kleine Medaillenchance, die sich nach Veröffentlichung des Meldeergebnis eröffnete, wollten Annette Stein (AK 40), Kerstin Macht (AK 50), Holger Swazinna (AK 55) und Tino Mattuschka (AK 50) unbedingt nutzen und dies gelang. Am Ende waren sie mit 2:00,80 Minuten über vier Sekunden schneller als ihre Meldezeit und konnten sich verdient über die Bronzemedaille freuen.
Auch die Frauen, die in den vergangenen Jahren bei fast allen Deutschen Meisterschaften in den Staffelwettbewerben in die Medaillenränge schwammen, wollten die Serie nicht abreißen lassen. Die 4×50-Meter-Lagenstaffel mit Theresa Nehring (AK30/Rücken), Solveig Seidel (AK 50/Brust), Kerstin Macht (Schmetterling) und Annette Stein (Freistil) schaffte den Sprung aufs Siegerpodest und musste sich am Ende nur der WSG Wunstorf und Poseidon Hamburg geschlagen geben. Die 4×50-Meter-Freistilstaffel der Frauen sicherte sich ebenfalls knapp mit sieben Hunderstel Sekunden Vorsprung vor den Viertplatzierten die Bronzeplakette.
In den Einzeldisziplinen hatte diesmal nur Solveig Seidel, die schon im Frühjahr bei der Deutschen Meisterschaft Kurze Strecke in Gera mit einer Gold- und drei Silbermedaillen geglänzt hatte, Medaillenchancen. Und diese nutzte sie konsequent. Gleich bei ihrem ersten Start über 100 m Schmetterling setzte sie sich vom Start weg an die Spitze des Feldes und siegte souverän in 1:16,46 Minuten. Über 100 m Brust erkämpfte die Dunkelhaarige, die als Richterin am Landgericht arbeitet, noch eine Silbermedaille. Über 50 Meter Brust konnte die 50-Jährige dann leider nicht mehr um eine Medaille kämpfen, weil der letzte Wettkampfabschnitt wegen eines Todesfalls abgebrochen werden musste.
„Die Frankfurter Master haben wieder einmal gezeigt, dass gerade in den Staffelwettkämpfen immer mit ihnen zu rechnen ist. Allerdings wären noch weit mehr Erfolge möglich, wenn einige unserer starken Schwimmer nicht nur trainieren, sondern auch zu solchen Wettkämpfen melden würden“, erklärte Mastertrainer Holger Swazinna. Für die ESV-Master geht dennoch ein erfolgreiches Jahr zu Ende, in dem insgesamt drei Titel und neun weitere Medaillen bei Deutschen Meisterschaften erkämpft wurden.
Weitere Ergebnisse: 4. Platz: S. Seidel (50 m Sch), 5. Platz: A. Stein (100 m R), 7. Platz: K. Macht (100 m R, 100 m Sch), H. Swazinna (100 m R), 8. Platz: K. Macht (50 m R), H. Swazinna (100 m Sch)