Nachruf auf Werner Borngräber

Die Schwimmabteilung des ESV Frankfurt (Oder) 48 e.V. trauert um ihr Ehrenmitglied, den langjährigen Wettkampfrichter und Schwimmwart Werner Borngräber. Er wurde 83 Jahre alt.

Mit Werner Borngräber ist wahrscheinlich eines der letzten Mitglieder der ehemaligen  Betriebssportgemeinschaft Reipo gestorben, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg, 1948, gründete und später zur BSG Lokomotive wurde, aus der dann nach der Wende der Eisenbahnersportverein hervorging. Begonnen hatte der hochgewachsene Junge als Zwölfjähriger mit Schwimmen, wechselte dann aber zum Wasserball und brachte es dort zum Torwart in der Jugendliga. 1960 allerdings fand Werner Borngräber eine Passion, die ihn für den Rest seines Lebens nicht mehr losließ. Er legte die Wettkampfrichter-Prüfung ab und stand fortan für Generationen von Schwimmern in der weißen Kampfrichterkleidung am Beckenrand und dies nicht nur bei regionalen Wettkämpfen, sondern auch bei NOK-Schwimmfesten, Kinder- und Jugendspartakiaden oder DDR-Meisterschaften. 1968 schloss er sich dem damaligen Trainingszentrum der SG Dynamo Süd an, fungierte dort drei Jahre als Leiter.

Als sich das Trainingszentrum nach der Wende auflöste, kehrte der Zollangestellte zu seinem ehemaligen Verein, der nun ESV Frankfurt (Oder) 48 e.V. hieß, zurück und übernahm sofort Verantwortung als Schwimmwart. Bei zahlreichen Wettkämpfen auf Landes- und auch Bundesebene wurde er als Kampf- oder Schiedsrichter eingesetzt, und er kümmerte sich auch um die Aus- und Weiterbildung neuer Kampfrichter. Für sein Engagement erhielt der gebürtige Frankfurter vor einigen Jahren eine Eintragung ins Goldene Buch der Stadt  Frankfurt (Oder).

Als sich Werner Borngräber vor einigen Jahren aus gesundheitlichen Gründen von der Vereinsarbeit zurückziehen musste, versuchte er trotzdem, den Kontakt zu seinen „Schwimmern“ zu halten, sei es, dass er selbst noch – so lange es möglich war – im Schwimmbecken seine Runden drehte oder durch Spenden die Jugendarbeit der Schwimmabteilung unterstützte. Die Frankfurter Schwimmerfamilie verliert mit Werner Borngräber, der seine Frau Irmgard hinterlässt, ein immer engagiertes, zuverlässiges und bescheidenes Mitglied.